1000 Ursachen, 10 Beispiele

 

Drogengefährdung und –abhängigkeit entwickeln sich nicht von heute auf morgen. Einer möglichen „Drogenkarriere“ geht ein komplexes Geflecht von Ursachen voraus. Diese können in der Persönlichkeit des Betroffenen, seinem sozialen Umfeld und/oder der Anziehungskraft/Verfügbarkeit von Drogen liegen.

 

Beispiele:

 

Persönlichkeit:

 

- Menschen, die nicht gelernt haben, Konflikte „durchzustehen“ oder Enttäuschungen zu ertragen.

- Menschen mit einem zu geringen Selbstwertgefühl, Furcht, zu versagen, Angst, in der Gruppe nicht akzeptiert zu werden.

- Menschen, die von Langeweile, Wut, Angst, Einsamkeit erdrückt werden.

 

Soziales Umfeld:

 

- Schwierigkeiten in Familie, Schule und Beruf.

- Trennung von geliebten Menschen.

- Wenig emotionale Zuwendung.

- Übersteigerte Leistungserwartungen.

- Schlechte Zukunftsperspektiven.

 

Anziehungskraft und Verfügbarkeit von Drogen

 

- Die Verfügbarkeit im Allgemeinen kann den Griff zu Drogen erleichtern.

- Drogen können auch angenehme Empfindungen erzeugen und schlechte Gefühle vorübergehend ausblenden oder sie erträglicher erscheinen lassen.

 

Kinder brauchen seelische Sicherheit

 

Das bedeutet konkret, dass sie sich der Liebe und Zuwendung ihrer Eltern und der ihnen nahe stehenden Erwachsenen sicher sein wollen. Seelische Sicherheit heißt: „Auch wenn ich im Stress bin, im Augenblick keine Zeit für dich habe oder wir uns streiten – du kannst trotzdem sicher sein, dass ich dich so, wie du bist, lieb habe.“

 

Kinder brauchen Anerkennung und Bestätigung

 

Erwachsene sollen nicht nur die Leistung von Kindern loben. Noch viel wichtiger ist es, schon die Bemühung zu loben. Kinder benötigen ganz einfach die Grunderfahrung, dass ihre Eltern und andere Erwachsene viel von ihnen halten, ihnen etwas zutrauen und sie ohne irgendwelche Vorbehalte anerkennen.

 

Kinder brauchen Freiraum und Beständigkeit

 

Freiraum ist für Kinder deshalb so wichtig, weil sie hier lernen, die Realität selbst zu begreifen, und zum ersten Mal Erfolgserlebnisse haben. Kinder sind heute stärker organisiert, beaufsichtigt, begrenzt und eingeengt denn je. So gesehen ist ein Freiraum, in dem sie in Ruhe eigene Erfahrungen sammeln können, für ihre seelische Entwicklung so wichtig wie nie zuvor.

 

Kinder brauchen realistische Vorbilder

 

Eltern sind die prägenden Vorbilder, die von ihren Kindern sehr genau beobachtet werden. So genau, dass sie schon sehr früh unterscheiden können, was ihre Eltern so alles erzählen und wie sie sich in Wirklichkeit verhalten. Deshalb hilft nur Ehrlichkeit. Kinder brauchen Vorbilder. Und die sollten realistisch sein, weil nur realistische Vorbilder eine wahre und richtige Vorstellung von unserer Welt vermitteln können. Es kostet nicht nur Zeit und Mühe, Kinder auf das Leben vorzubereiten. Manchmal ist auch das Eingeständnis nötig, dass wir selber nicht so stark und unfehlbar sind, wie wir das unseren Kindern so gerne vorspielen.

 

Kinder brauchen Bewegung und richtige Ernährung

 

Kinder wollen toben, sich bewegen, haben sichtlich Spaß an der körperlichen Anstrengung. Kinder müssen die Erfahrung machen, dass körperliches Wohlgefühl und seelische Zufriedenheit miteinander zusammenhängen. Entscheidend für eine gute körperliche Verfassung ist neben der ausreichenden Bewegung die richtige Ernährung. Erwachsene sollten auf einen verantwortlichen Umgang mit Süßigkeiten achten. Es ist falsch, sie Kindern dann zu geben, wenn sie beruhigt oder getröstet werden sollen.

 

Kinder brauchen Freunde und eine verständnisvolle Umwelt

 

Viele Kinder sind viel zu häufig allein zu Hause und haben niemanden, der ihnen hilft und mit dem sie reden können. Deshalb sollten Eltern bei ihrer Zeitplanung auch immer die Interessen ihrer Kinder berücksichtigen:

- Sie brauchen gleichaltrige Freunde, mit denen sie gemeinsam etwas unternehmen können.

- Sie brauchen ferner Erwachsene außerhalb ihres engsten Familienkreises, auf die sie sich seelisch beziehen und an denen sie sich orientieren können.

- Und Kinder brauchen schließlich Menschen, die sich für sie einsetzen, damit sie in einer Umwelt aufwachsen, in der auf sie und ihre Bedürfnisse mehr Rücksicht genommen wird. Für die Kinder sind nicht nur die Eltern, Erzieher, Lehrer, Ärzte und Erziehungsberater da, sondern alle Erwachsenen.

 

Kinder brauchen Träume und Lebensziele

 

Wenn man sich mit Kindern ernsthaft unterhält, zeigt sich ihr Bedürfnis, die Welt als Ganzes zu verstehen. Sie interessieren sich lebhaft dafür, wie die Welt entstanden ist, welche Rolle Gott dabei spielt, ob es ihn gibt oder nicht. Vielen Erwachsenen ist der Zugang zu solchen grundsätzlichen Fragen verloren gegangen – sie können damit nichts mehr anfangen. Ähnlich ist es mit den Fantasiewelten, die sich Kinder gerne und gründlich ausmalen und vor denen wir Erwachsenen nicht selten in einer Mischung aus Erstaunen und Ablehnung stehen.

 

Zweifellos ist es richtig, sich mit seinen Kindern über Gott und die Welt zu unterhalten. Und wer dabei genau zuhört, kann vielleicht sogar noch etwas lernen: Kinder sehen viele Dinge nicht nur anders, sondern auch klarer als wir. Jedenfalls sollten wir die Erklärung der Welt nicht einfach nur dem Fernseher überlassen.

 

Sehn-Sucht. Broschüre der Polizei