Lehrplan für die Zweijährige, zur Prüfung der Fachschulreife führende Berufsfachschule (= Wirtschaftsschule)
Englisch
Schuljahr 1 und 2
Vorbemerkungen
Zunehmende internationale Kooperation (DaimlerChrysler) und globaler Wettbewerb (auf der ganzen Welt konkurrieren z.B. alle großen Automarken miteinander: Porsche in den USA, Toyota in Deutschland - oder Handys: Nokia aus Finnland ist sehr beliebt in Deutschland) sowie die politische (gemeinsames Europa = EU mit gemeinsamen Gesetzen [Europaparlament, Europäischer Gerichtshof]), kulturelle (Beispiel Musik: Euro-Charts, z.B. Rihanna: Umbrella war in vielen Ländern Europas auf Platz 1; hier könnte man kontrastieren mit DJ Ötzi: Ein Stern... [aktuell] oder den Schlager-Charts der 60er und z.B. spanischen und griechischen Liedern, die man nur im jeweiligen Land kennt [früher]) und wirtschaftliche Entwicklung Europas (gemeinsame Währung und Finanzpolitik [EZB = Europäische Zentralbank - Leitzinsen]) erfordern neue Wege beim Vermitteln und Erlernen von Fremdsprachen. Der vorliegende Bildungsplan für das Fach Englisch stellt sich mit wesentlichen Neuerungen gegenüber den bisherigen Lehrplänen dieser Herausforderung.
Vor dem Hintergrund wachsender Mobilität ist die angestrebte Standardisierung zu erreichender Kompetenzen über die baden-württembergischen Landesgrenzen hinaus ein wichtiger Schritt, um die Vergleichbarkeit von Schülerleistungen innerhalb Deutschlands und international sicherzustellen (PISA-Studie). Die Bildungsstandards gemäß dem Gemeinsamen Europäischen Referenzrahmen für Sprachen (Referenzniveau B1 bzw. B1+) geben hierbei die Ziele vor, wobei die selbstständige Sprachverwendung am wichtigsten ist.
Die Aneignung kommunikativer und interkultureller (verschiedene Kulturen = z.B.: verschiedene Religionen; oder dass sich z.B. der Olivenbauer aus Griechenland mit dem Versicherungsvertreter aus Stockholm austauschen kann oder der Moslem aus Istanbul mit dem Katholiken aus Schwäbisch Gmünd) Kompetenzen ist eine wesentliche Voraussetzung erfolgreicher Kommunikation, auf der sowohl die persönliche Weiterentwicklung als auch der berufliche Erfolg in immer stärkerem Maße basieren. Neben der inhaltlichen Komponente hat daher die Vermittlung von Fächer übergreifend verwertbarer Methodenkompetenz (Dinge, die mir für mehrere oder alle Fächer was bringen: wenn ich z.B. Vokabeln lerne, kann ich die in vielen verschiedenen Gesprächen anwenden, und ich übe dabei ggf., mich zusammenzureißen, auch wenn es nicht so Spaß macht, eine Fähigkeit, die ich immer im Leben gebrauchen kann) eine besondere Bedeutung, um die Schülerinnen und Schüler zu selbstständigen Lernprozessen zu befähigen. Hierbei ist die Heterogenität der Lernvoraussetzungen der Schülerinnen und Schüler eine besondere Herausforderung für die Unterrichtenden.
Neue Inhalte und neue Formen des Lernens sowie der Leistungskontrolle erlauben ein situationsbezogenes Zuordnen der Stundenanteile zur Vermittlung der kommunikativen Kompetenzen, der sprachlichen Mittel sowie der Methodenkompetenz. Auf eine Zuordnung zu den einzelnen Schuljahren wurde hier bewusst verzichtet. Das Festlegen der Inhalte in den Abschnitten zur Kulturellen Kompetenz hingegen kann nicht flexibel gehandhabt werden, da Wiederholerinnen und Wiederholer formal nicht benachteiligt werden dürfen.
Schuljahr 1 und 2
Handlungsorientierte Themenbearbeitung (HOT)
(Zeitrichtwert: 35 Stunden)
Unterrichtsformen wie z. B. Projekt und Rollenspiele kennzeichnen handlungsorientierte Themenbearbeitung. Die Themenauswahl ergibt sich aus den nachfolgenden Lehrplaneinheiten unter Beachtung Fächer verbindender Aspekte.
1 Kommunikative Kompetenzen
Aufgabe des Fremdsprachenunterrichts ist die Entwicklung von Kompetenzen, welche die Schülerinnen und Schüler befähigen, sich in der Fremdsprache zu verständigen und sie für die persönliche Lebensgestaltung im Alltag einzusetzen. Sie können Kontakte herstellen und sich in Alltagssituationen über lebenspraktische Angelegenheiten verständigen. Sie können an Gesprächen über allgemeine Themen teilnehmen und finden Zugang zum kulturellen Leben englischsprachiger Länder. Außerdem können die Schülerinnen und Schüler Informationsangebote der Medien nutzen und Ergebnisse der eigenen Arbeit präsentieren. Sie können ihre Kenntnisse in der Fremdsprache auf ihrem weiteren Bildungsweg und ggf. in ihrer späteren beruflichen Tätigkeit anwenden.
1.1 Hör- und Hör-/Sehverstehen
Die Schülerinnen und Schüler können unkomplizierte Texte, Äußerungen und Gespräche über alltags- und berufsbezogene Themen verstehen und Global- und Detailinformationen entnehmen, sofern in deutlich artikulierter Standardsprache gesprochen wird. Sie können das Wesentliche in Filmen, Radio-/Fernsehsendungen und Tonaufnahmen verstehen. Sie können Ankündigungen und Mitteilungen in normalem Sprechtempo aufnehmen.
1.2 Sprechen
Die Schülerinnen und Schüler können an Gesprächen über vertraute Themen teilnehmen sowie Gespräche beginnen, fortführen und auch bei sprachlichen Schwierigkeiten aufrechterhalten. Sie können soziale Kontakte herstellen, Gefühle ausdrücken, eigene Meinungen äußern und routinemäßige Situationen bewältigen, z. B. während eines Auslandsaufenthaltes. Sie können konkrete Auskünfte geben und Informationen austauschen (dialogisches Sprechen). Die Schülerinnen und Schüler können weitgehend zusammenhängend über Erfahrungen berichten, Gegenstände und Vorgänge des Alltags beschreiben und eine vorbereitete Präsentation zu einem vertrauten Thema vortragen (monologisches Sprechen).
1.3 Leseverstehen
Die Schülerinnen und Schüler können klar formulierte Anweisungen, einfache Anleitungen, Hinweise und Vorschriften verstehen. Sie können auch komplexere Texte nach gewünschten Informationen durchsuchen und Informationen aus verschiedenen Texten zusammentragen. In kürzeren literarischen Texten (z. B. short stories) können sie die wesentlichen Aussagen erfassen. In argumentativen Texten (z. B. Zeitungsartikeln) können sie wichtige Argumente und Schlussfolgerungen erkennen.
1.4 Schreiben
Die Schülerinnen und Schüler können zusammenhängende Texte (einfache Aufsätze, kurze Berichte, Stellungnahmen) zu vertrauten Themen verfassen. Sie können sich Notizen machen, wenn jemand z. B. am Telefon nach Informationen fragt oder ein Problem erläutert. Sie können in persönlichen Briefen einfache Informationen und Gedanken mitteilen. Anfragen und Bewerbungen können sie in einfachen standardisierten Briefen und E-Mails adressatengerecht verfassen.
1.5 Sprachmittlung (Mediation)
Die Schülerinnen und Schüler können in Alltagssituationen vermitteln, d. h., sie können mündlich und schriftlich Informationen und einfache Sachtexte sinngemäß von der einen in die andere Sprache übertragen.
2 Beherrschung der sprachlichen Mittel
Im Vordergrund des modernen Fremdsprachenunterrichts steht die gelungene Kommunikation. Die sprachlichen Mittel haben daher vornehmlich dienende Funktion, wobei Sprachrichtigkeit angestrebt wird.
2.1 Phonologische Kompetenz
Die Schülerinnen und Schüler können verschiedenartige Aussprachevarianten der englischen Sprache verstehen. Sie beherrschen weitgehend korrekt Aussprache und Intonation nach akzeptierten Standards. Sie können die Zeichen der Lautschrift sprachlich umsetzen.
2.2 Lexikalische Kompetenz
Die Schülerinnen und Schüler verfügen über einen angemessenen Wortschatz, um sich situationsgerecht und weitgehend korrekt in Alltagssituationen und bei der Auseinandersetzung mit Themen der Lehrplaneinheit 4 (Kulturelle Kompetenz) zu verständigen, auch mit Hilfe von Umschreibungen (aktiver Wortschatz). Darüber hinaus können sie zusätzliche lexikalische Einheiten aus dem Kontext selbständig erschließen (passiver Wortschatz). Sie beherrschen die Orthografie des Grundwortschatzes und kennen allgemeine Regeln der Orthografie.
2.3 Grammatische Kompetenz
Die Schülerinnen und Schüler verfügen über grundlegende grammatische Strukturen und Formen, die in Alltagssituationen und bei der Auseinandersetzung mit Themen der Lehrplaneinheit 4 (Kulturelle Kompetenz) zur Verständigung in der Zielsprache erforderlich sind und erweitern diese.
Die Schülerinnen und Schüler können Aussagen, Fragen und Aufforderungen in bejahter und verneinter Form verstehen und formulieren:
- questions
- negative sentences
- imperative
- question tags
- word order
Die Schüler und Schülerinnen können Sachverhalte, Handlungen und Ereignisse als gegenwärtig, vergangen, zukünftig oder zeitlos, mehrere Geschehnisse als gleichzeitig oder aufeinanderfolgend bzw. unter Berücksichtigung von Vor- und Nachzeitigkeit erkennen und wiedergeben:
- tenses
- aspects
Die Schüler und Schülerinnen können räumliche, zeitliche und logische Beziehungen erkennen und herstellen:
- adverbs of place and time
- prepositions
- pronouns (personal, possessive, reflexive)
Die Schülerinnen und Schüler können Handlungsperspektiven verstehen und selbst formulieren:
- active voice
- passive voice
- modal auxiliaries
Die Schülerinnen und Schüler können Anzahl, Art und Zugehörigkeit von Gegenständen, Lebewesen und Sachverhalten erkennen und beschreiben:
- numbers
- quantifiers
- relative pronouns
- relative clauses
- nouns
- gerunds
- articles
Die Schülerinnen und Schüler können Informationen wörtlich und vermittelnd wiedergeben:
- direct speech
- indirect speech
Die Schülerinnen und Schüler können Annahmen, Hypothesen oder Bedingungen verstehen und formulieren:
- conditional sentences
Die Schülerinnen und Schüler können Personen und Sachverhalte beschreiben und vergleichen:
- adjectives
- adverbs
- comparison
Die Schülerinnen und Schüler können die Funktion satzverkürzender Strukturen verstehen:
- participles
3
Methodenkompetenz
Der Erwerb von Methodenkompetenz ist ein fächerübergreifendes Unterrichtsziel. Im Fremdsprachenunterricht entwickeln die Schülerinnen und Schüler systematisch fachspezifische und Fächer übergreifende Arbeitstechniken und Methoden und verfügen damit über Grundlagen für weiteres selbständiges Sprachenlernen.
3.1 Texterschließung
Zur Erschließung von Texten (Hör- und Lesetexten) wenden die Schülerinnen und Schüler bestimmte Techniken an, um den Inhalt zu erfassen (skimming, scanning, highlighting, note-taking, headlines, key words, outlines).
3.2 Textproduktion
Im Rahmen der Textproduktion (Sprechen und Schreiben) auf der Grundlage einer Textvorlage werden Informationen aufgenommen, ausgewählt und mit Hilfe von note-making, mind-mapping, paraphrasing bearbeitet. Bei der Produktion eigener Texte führen die Schülerinnen und Schüler die Arbeitsschritte des Schreibprozesses (note-making, writing, revising) zunehmend selbständig aus.
3.3 Interaktion
Die Schülerinnen und Schüler beherrschen Interaktionsprozesse wie Partnerarbeit, Gruppenarbeit und Sprachmittlung (vgl. LPE 1.5).
3.4 Medienkompetenz
Die Schülerinnen und Schüler verfugen über Medienkompetenz (Informationsbeschaffung aus dem Internet oder anderen Quellen) und beherrschen Techniken der Präsentation (Gliederung, Visualisierung, Gruppenpräsentation).
3.5 Lernbewusstheit und Lernorganisation
Die Schülerinnen und Schüler wenden Lernstrategien an und berücksichtigen grundlegende Aspekte der Lernorganisation. Sie reflektieren ihre Lernbedingungen (Zeiteinteilung, Arbeitsumgebung), kennen Techniken des Vokabellernens (z. B. Karteikarten, Lernprogramme) und sind sicher im Umgang mit Nachschlagewerken. Sie lernen, Fehler durch Fehleranalyse zu vermeiden und können, z. B. im Rahmen eines Projekts, ihre Lernschritte dokumentieren.
4
Kulturelle Kompetenz
Die Schülerinnen und Schüler vertiefen ihre Kenntnisse über die englischsprachige Welt. Dabei entwickeln sie die Fähigkeit, eigene Sichtweisen, Wertvorstellungen und gesellschaftliche Zusammenhänge mit denen anderer Kulturen tolerant und kritisch zu vergleichen. In der Auseinandersetzung mit der Lebenswirklichkeit der Menschen eines anderen Kulturkreises erweitern die Schülerinnen und Schüler ihren Erfahrungshorizont und entwickeln kulturelle Sensibilität und interkulturelle Kompetenz. Die Behandlung und Auswahl der Themen soll auf der Grundlage der Medienvielfalt, der Wahrung des Aktualitätsprinzips und der Altersangemessenheit erfolgen. Die Abfolge innerhalb des Schuljahres ist frei wählbar und zum Beispiel vom eingeführten Lehrbuch abhängig.
Lebenswirklichkeit junger Menschen
Kleidung
Essverhalten, Fast Food
Suchtproblematik
Freizeitverhalten
Schule, Mobbing, Leistungsdruck
Zukunftsperspektiven
Sprachverhalten
Moderne Kommunikationsmittel
Leben in Beziehungen
Freundschaften
Familienbeziehungen
Multikulturelle Begegnungen
Vorurteile und Stereotype
Typische Kommunikationssituationen im Alltags- und Berufsleben
Begrüßen, Vorstellen
Telefonieren (spelling, leaving and taking a message), E-Mail
Buchen und Reservieren
Standpunkte vertreten und verteidigen, Sachverhalte erläutern
crosscultural differences
Ausbildung und Beruf
Berufe und Berufswahl
Lebenslauf und Bewerbung (Au pair, Feriencamp etc.)
Arbeitslosigkeit
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Kulturelle Kompetenz
Die Schülerinnen und Schüler vertiefen ihre Kenntnisse über die englischsprachige Welt. Dabei entwickeln sie die Fähigkeit, eigene Sichtweisen, Wertvorstellungen und gesellschaftliche Zusammenhänge mit denen anderer Kulturen tolerant und kritisch zu vergleichen. In der Auseinandersetzung mit der Lebenswirklichkeit der Menschen eines anderen Kulturkreises erweitern die Schülerinnen und Schüler ihren Erfahrungshorizont und entwickeln kulturelle Sensibilität und interkulturelle Kompetenz. Die Behandlung und Auswahl der Themen soll auf der Grundlage der Medienvielfalt, der Wahrung des Aktualitätsprinzips und der Altersangemessenheit erfolgen. Die Abfolge innerhalb des Schuljahres ist frei wählbar und zum Beispiel vom eingeführten Lehrbuch abhängig.
Berühmte Persönlichkeiten
Persönlichkeiten aus Musik, Film, Sport, Mode, Politik und Wissenschaft
Aktuelles Geschehen
Politik
Wirtschaft
Gesellschaft
Technologie
Wissenschaft
(Quellen: Didaktisch aufbereitete Materialien aus Jugendzeitschriften, web quests etc.)
Aspekte einer englischsprachigen Region
Geographische Gegebenheiten, Bevölkerung, Klima, Wirtschaft, Geschichte, Sehenswürdigkeiten etc.